Was kostet eine Berufs­unfähigkeits­versicherung?

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Kosten für eine Berufs­unfähig­keits­ver­siche­rung (BU) sind sehr unterschiedlich, je nach persönlicher Situation.
  • Faktoren, die die Höhe des Beitrags bestimmen, sind unter anderem Beruf, Alter und gewünschte Höhe der Berufs­unfähig­keits­rente.
  • Beste Chancen auf eine günstige Berufs­unfähigkeits­versicherung haben zum Beispiel junge Leute, Berufstätige mit Schreibtischtätigkeiten und Menschen ohne Vor­erkrankungen.
  • Ein sorgfältiger Vergleich der Anbieter und Tarife hilft jedoch, Kosten zu sparen.

Das erwartet Sie hier

Mit welchen Kosten Sie bei der Berufs­unfähigkeits­versicherung rechnen müssen, von welchen Faktoren diese abhängen und welchen Einfluss Sie auf die Versicherungsprämie nehmen können.

Inhalt dieser Seite
  1. Was kostet die BU? (inkl. Beispiel)
  2. Neun wichtige Kostenfaktoren
  3. Kosten reduzieren

Was kostet eine Berufs­unfähigkeits­versicherung?

Was sind die Kosten eine Berufs­unfähig­keits­ver­siche­rung pro Monat?

Die Berufs­unfähigkeits­versicherung ist eine der sinnvollsten Versicherungen, aber ist auch teurer als viele andere Absicherungen. Die Preispanne für eine solche Absicherung reicht von 39 Euro bis hin zu weit über 100 Euro. Das liegt auch an den sehr umfangreichen Auszahlungen im Leistungsfall – wer 25 Jahre vor dem Renteneintritt berufsunfähig wird und nicht mehr in den alten Beruf zurückkehren kann, erhält bei einer vereinbarten Berufs­unfähigkeitsrente von 1.000 Euro pro Monat insgesamt 300.000 Euro.

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Preise und Kosten für eine Absicherung sind immer individuell

Die durchschnittlichen Kosten einer Berufs­unfähig­keits­ver­siche­rung sind schwierig pauschal zu beziffern, da sie von vielen Faktoren abhängen. Das Versicherungs­unternehmen nutzt Parameter wie Alter, Vor­erkrankungen und Berufsrisiken, um einzuschätzen, mit welcher Wahrscheinlichkeit die versicherte Person tatsächlich berufsunfähig wird. Wer bereits Vor­erkrankungen hat und in einem riskanten Beruf arbeitet, muss daher mit einer höheren Prämie rechnen als eine Person, die gesund ist und in erster Linie am Schreibtisch arbeitet. Zudem bestimmt die mit dem Versicherer vereinbarte Rente in hohem Maße den Beitrag.

Berufs­unfähigkeits­versicherung wirklich immer so teuer?

Ein wirklich guter Berufs­unfähigkeitsschutz sollte individuell den eigenen Ansprüchen und Möglichkeiten angepasst werden. Die Auswahl des richtigen Anbieters ist dabei entscheidend. So schwanken die Kosten für den gleichen Leistungsumfang je nach Anbieter um bis zu 1.000 oder sogar 2.000 Euro jährlich.

Ein Beispiel: Eine 25-jährige Steuerfachangestellte ohne Vor­erkrankungen, die im Leistungsfall eine Berufs­unfähigkeitsrente von 1.000 Euro erhalten möchte, kann sich im günstigsten Tarif für 39,48 Euro, im teuersten Tarif für 76,47 Euro versichern.


Weitere Kostenbeispiele aus der Praxis

In der folgenden Tabelle finden Sie einige reale Beispiele unserer Kunden:

BerufAlterBerufs­unfähigkeitsrenteMonatlicher Beitrag
Mechatronikerin (Azubi)161.000 €55 €
Lehrer311.000 €76 €
Selbständiger Dolmetscher451.100 €65 €
Veranstaltungskaufmann291.500 €80 €
Ingenieurin362.000 €97 €
Anästhesistin412.000 €108 €
Geschäftsführerin (angestellt)322.000 €140 €
Endalter bei allen: 67

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Neun Faktoren, die die Kosten beeinflussen

Kosten aufgrund von Eigenschaften der versicherten Person berechnen

  • Alter: Je früher man eine Berufs­unfähig­keits­ver­siche­rung abschließt, desto günstiger ist sie. Der Grund: In höherem Alter verschlechtert sich meist der Gesundheitszustand. Untersuchungen des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GdV) haben ergeben, dass bei Vertragsabschluss ein 40 Jahre alter Musterkunde für die gleichen Versicherungsleistungen rund 40 Prozent mehr bezahlt als ein 30-Jähriger Modellkunde, der identische persönliche Eigenschaften hat und sich im gleichen gesundheitlichen Zustand befindet. Besonders für Studenten und Azubis ist folglich eine Berufs­unfähigkeits­versicherung sinnvoll.
  • Gesundheitszustand: Je schlechter es um die Gesundheit bestellt ist, desto höher ist das Risiko auf Berufs­unfähigkeit. Dementsprechend steigen auch die Kosten. Einige Vor­erkrankungen können sogar dazu führen, dass man nicht versicherbar ist. Wer eine Berufs­unfähigkeits­versicherung abschließen möchte, der muss zunächst eine Gesundheitsprüfung absolvieren. Auch bestimmte Verhaltensweisen wie zum Beispiel Rauchen können in Preiserhöhungen resultieren.
  • Beruf: Alle Berufsarten werden in Risikogruppen eingeteilt. So gelten akademische und kaufmännische Berufe in der Regel als weniger gefährlich als handwerkliche Berufe. Dementsprechend sind auch die zu leistenden Beiträge geringer.
  • Hobbys: Der Versicherer fragt vor Abschluss des Vertrages ab, ob Sie gefährliche Hobbys ausüben. Diese haben einen Einfluss auf die Höhe des Versicherungsbeitrages, da sie das Risiko erhöhen, berufsunfähig zu werden. Solche Hobbys sind zum Beispiel Tauchen, Bergsteigen oder Boxen.

Riskante Berufe und Gefahrenklassen in der BU

Berufs­unfähigkeits­versicherer stufen Berufe in verschiedene Risiko- oder Gefahrenklassen. Diese Unterteilung ist von Gesellschaft zu Gesellschaft unterschiedlich. Eine mögliche Gruppierung sieht beispielsweise so aus:

Risikoklasse Ahoch qualifiziert, akademisch/abgeschlossene Ausbildung
geringes BU-Risiko
Beispiel: Architekt, Anwalt, Arzt, Apotheker
Beitragsniveau: 100 %
Risikoklasse Bkaufmännisch/geringfügig körperliche Arbeit, manuell, kreativ
Beispiel: Sekretär, Kaufmann, Techniker
Beitragsniveau: 180 %
Risikoklasse Ckörperliche Arbeit, künstlerisch, handwerklich
Beispiel: Lehrer, Schreiner, Altenpfleger
Beitragsniveau: 250 %
Risikoklasse Dschwere körperl. Arbeit, erhöhte Gefahr
Beispiel: Bäcker, Maurer, Fleischzerleger, Schornsteinfeger
Beitragsniveau: 350 %
Risikoklasse Ebesondere Gefahr, BU schwer feststellbar/beweisbar
Beispiel: Sprengmeister, Rennfahrer, Fotomodell, Türsteher
Beitragsniveau: keine BUV

Wer eine risikoreiche Tätigkeit ausübt, der hat bei einigen Versicherern entweder mit einem Risikozuschlag oder gar mit einer Ablehnung der Berufs­unfähigkeits­versicherung zu rechnen. Um das zu vermeiden, sollte der Anbieter unbedingt sorgfältig ausgewählt werden. Hierbei helfen beispielsweise aktuelle Testergebnisse zu den Versicherern.

Vertragliche Regelungen beeinflussen die Kosten

  • Rentenhöhe: Ein entscheidender Faktor ist die festgelegte Berufs­unfähigkeitsrente im Schadensfall. In der Regel liegt diese bei ca. 2.000 Euro. Sie kann aber je nach Ansprüchen und Möglichkeiten des Kunden stark variieren. Wird diese sehr hoch gewählt, sind natürlich auch die Beiträge höher.
  • Versicherungsdauer: Die Versicherungsdauer gibt an, bis zu welchem Alter man versichert ist. Wenn man z.B. eine Versicherungsdauer bis zum 62. Lebensjahr wählt und dann mit 64 berufsunfähig wird, erhält man keine Leistungen mehr. Es sollte deshalb möglichst immer eine Versicherungsdauer bis zum Renteneintrittsalter (65 oder 67 Jahre) gewählt werden, damit der Übergang zur gesetzlichen Rente nahtlos ist.
  • Leistungsdauer: Die Leistungsdauer ist der vorher vereinbarte Zeitraum, bis zu welchem Alter man die Berufs­unfähig­keits­rente ausgezahlt bekommt. Je kürzer die Leistungsdauer beziehungsweise Laufzeit der Berufs­unfähigkeitsrente, desto günstiger werden die zu zahlenden Beiträge. Empfehlenswert ist jedoch auch hier das Renteneintrittsalter von derzeit 67 Jahren zu wählen.
  • Versicherungsumfang: Welche Schadensfälle, Erkrankungen und Gründe werden im Vertrag als Zahlungsgrund für den Versicherer festgelegt? Hier lassen sich spezielle Erkrankungen ausschließen, um den Preis zu senken. Ist man sich beispielsweise sicher, niemals an einer bestimmten Krankheit zu erkranken, so kann man diese ausschließen.
  • Klauseln aller Art: Hierzu gehören z.B. Nach­versicherungsgarantien oder Beitragsdynamiken. Je nachdem, was Bestandteil des Vertrages sein soll, können sich die Beiträge erhöhen oder senken. Die wichtigsten Klauseln sind auf unserer Seite zu Klauseln und Regelungen näher beschrieben.

Icon: Euro fällt in aufgehaltene Hand

Wie hoch sollte die Berufs­unfähig­keits­rente sein?

Prinzipiell sollte die Rente so hoch sein, dass davon alle monatlichen Ausgaben gedeckt werden können. Man kann sich auch an der Differenz zwischen den zu erwartenden gesetzlichen Leistungen und dem zuletzt erzielten Einkommen orientieren, oder circa 70 Prozent des letzten Nettoeinkommens ansetzen. Eine niedrigere Rente bedeutet günstigere monatliche Versicherungsprämien. Trotzdem sollten Sie sie nicht zu niedrig ansetzen. Eine Rente unter 1.000 Euro ist wenig sinnvoll.

Mehr zur Berufs­unfähigkeitsrente

Bezahle ich den Brutto- oder Nettobetrag?

Normalerweise sind in einem Versicherungsvertrag der Berufs­unfähigkeits­versicherung zwei verschiedene Beiträge angegeben: der Brutto- und der Nettobetrag. Zu Beginn der Versicherung zahlen Sie den Nettobetrag. Der Versicherer kann die Prämie bis auf den Bruttobetrag anheben, sollte er Ereignisse falsch prognostiziert haben (zum Beispiel wenn Kapitalanlagen der Versicherung sich schlechter entwickeln als erwartet). Der Abstand zwischen beiden Beträgen stellt quasi einen „Puffer“ für das Versicherungs­unternehmen dar.

Es ist wichtig, auch auf den Bruttobetrag zu achten, und darauf, dass zwischen den beiden Beträgen kein zu großer Abstand besteht. Denn ansonsten drohen erhebliche Beitragserhöhungen.

Wie können die Kosten für eine Berufs­unfähigkeits­versicherung reduziert werden?

Temporär oder dauerhaft Kosten reduzieren: So gehen Sie vor

  • Wer eine Berufs­unfähig­keits­ver­siche­rung möglichst früh abschließt (z.B. schon in der Ausbildung oder im Studium), der profitiert von günstigen Einsteigertarifen. Die Laufzeit ist zwar dann länger, dies wird aber durch die günstigeren Prämien für junge Leute wieder ausgeglichen. Eltern können sogar eine Berufs­unfähigkeits­versicherung für ihre Kinder ab dem Alter von zehn Jahren abschließen und diesen damit günstige Konditionen sichern.
  • Es gibt zahlreiche Versicherer, die Berufs­unfähig­keits­ver­siche­rungen anbieten. Hier lohnt sich ein ausführlicher Vergleich, um die Anbieter mit den besten Angeboten für die persönliche Situation ausfindig zu machen. Lassen Sie sich individuelle Angebote mit konkreten Kosten berechnen – auch gern von uns.
  • Ebenso wie es zahlreiche Anbieter gibt, so haben diese teilweise auch noch viele verschiedene Tarife im Angebot. Auch hier kann sich eine sorgfältige Auswahl in niedrigeren Kosten niederschlagen.
  • Um Kosten zu senken ist es auch möglich, die Versicherungsdauer zu kürzen und sich z.B. nur bis zum 60. oder 65. Lebensjahr zu versichern. In diesem Fall besteht dann für die verbleibende Zeit zur Rente allerdings kein Versicherungsschutz. Diese Möglichkeit sollte also nur wohlüberlegt in Betracht gezogen werden.
  • Bei einem vorübergehenden finanziellen Engpass, zum Beispiel wegen Arbeitslosigkeit oder Elternzeit, können bei vielen Versicherungen die Beiträge gestundet oder die Versicherung pausiert werden.

Icon Blatt mit Lupe

Kostengünstigere Alternativen

Wenn eine Berufs­unfähigkeitsrente angesichts Ihrer gesundheitlichen Vorbedingungen, Ihres Berufs oder Ihrer finanziellen Situation nicht möglich ist, können Sie unter Umständen eine Versicherung abschließen, die zumindest einige Risiken abdeckt. Dafür kommen zum Beispiel die folgenden Versicherungsprodukte infrage:

Lohnt sich die Kombination mit anderen Versicherungen?

Eine Berufs­unfähigkeits­versicherung lässt sich auch mit einer Risikolebens­versicherung oder privaten Renten­versicherung kombinieren. Experten raten jedoch zur selbstständigen Berufs­unfähig­keits­ver­sicherung (SBU), da Sie mit separaten Verträgen für die Risikolebens­versicherung oder die Altersversorge in der Regel höhere Summen ansparen können und deutlich flexibler sind, weil Sie die Versicherungen gegebenenfalls unabhängig voneinander kündigen können.

Icon Vertrag

Ein Versicherungsvergleich hilft weiter

Da eine Berufs­unfähig­keits­ver­siche­rung eine Versicherung ist, die stark auf die individuelle Lebenssituation angepasst werden muss, eignet sich ein personalisierter Vergleich, um den optimalen Tarif zu finden. Nutzen Sie unseren Rechner, um die Kosten verschiedener Tarife zu vergleichen. Um das Preis-Leistungs-Verhältnis zu beurteilen, können Sie auch unsere Auswertung aktueller Testergebnisse zur Berufs­unfähigkeits­versicherung heranziehen.

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Katharina Burnus
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